Der Hokkaido-Kürbis hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Karriere in deutschen Küchen hingelegt – und das völlig zu Recht. Seine leuchtend orangene Farbe, der nussige Geschmack und seine Vielseitigkeit in der Zubereitung machen ihn zu einem wahren Liebling in der Herbstküche. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Kürbis? Woher stammt er wirklich, wie schmeckt er im Detail – und was kann man alles damit anstellen? Genau darum geht es in diesem umfangreichen Artikel.
Der Hokkaido-Kürbis, auch bekannt als „Red Kuri“ oder „Uchiki Kuri“, hat seinen Ursprung – wie der Name bereits verrät – auf der japanischen Insel Hokkaidō. Dort wurde er im 20. Jahrhundert aus dem ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika stammenden Riesenkürbis kultiviert und gezielt weiterentwickelt.
Diese Sorte wurde speziell auf Geschmack, Textur und Größe hin gezüchtet. Ursprünglich war der Hokkaido-Kürbis deutlich größer, doch die heutige, handliche Form ist das Ergebnis jahrzehntelanger Selektion. Seine Popularität verbreitete sich von Japan aus weltweit – vor allem in Europa, wo er sich spätestens seit den 1990er Jahren etabliert hat.
Dabei beeindruckt der Hokkaido nicht nur durch sein Aroma, sondern auch durch seine Anpassungsfähigkeit: Er gedeiht in verschiedensten Klimazonen und lässt sich problemlos auch in deutschen Gärten anbauen. Ein echter Kosmopolit unter den Kürbissen also.
Wer einmal Hokkaido probiert hat, erkennt ihn sofort wieder. Sein Geschmack ist unverkennbar: Er erinnert an eine Mischung aus Maronen, Süßkartoffel und Möhren, begleitet von einer dezenten Süße. Diese Aromen entfalten sich besonders gut beim Backen, Rösten oder Kochen.
Der große Vorteil: Beim Hokkaido-Kürbis kann die Schale mitgegessen werden. Anders als bei vielen anderen Kürbissorten ist sie nach dem Garen angenehm weich und trägt zum Geschmackserlebnis bei – das spart Zeit und sorgt für zusätzliche 2. Ofenkürbis mit Rosmarin und Feta auf dem Teller.
Ob als cremige Suppe, knuspriges Ofengemüse, süßes Püree oder gar als Kuchenfüllung: Der Hokkaido-Kürbis ist ein wahres Multitalent. Dazu kommt seine angenehme Textur – weder zu mehlig noch zu wässrig. Ideal also für eine Vielzahl an Rezeptideen.
Im folgenden findest du eine Übersicht der wichtigsten Eigenschaften des Hokkaido-Kürbis:
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Ursprung | Japan (Insel Hokkaidō), ursprünglich aus Amerika |
Botanischer Name | Cucurbita maxima var. hubbard |
Farbe | Außen: leuchtend orange / Innen: kräftig orange |
Gewicht | 0,8 – 2,5 kg |
Geschmack | Nussig, leicht süßlich, mild aromatisch |
Verwendung | Suppe, Püree, Auflauf, Backen, Braten, Einmachen |
Zubereitung | Schale essbar, einfach zu schneiden, schnelle Garzeit |
Erntezeit/Saison | August bis November |
Lagerfähigkeit | Kühl und trocken 2–3 Monate haltbar |
Nährstoffe | Reich an Beta-Carotin, Kalium, Ballaststoffen, Vitamin C |
Kalorien (roh) | ca. 63 kcal pro 100g |
Besonderheit | Schale essbar – kein Schälen nötig! |
Der Hokkaido-Kürbis punktet nicht nur kulinarisch, sondern auch gesundheitlich. Seine auffällig orange Farbe verdankt er dem hohen Gehalt an Beta-Carotin, einer Vorstufe von Vitamin A, die gut für Haut, Augen und Immunsystem ist. Dazu kommen wertvolle Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und lange sättigen.
Ebenfalls enthalten sind Kalium, das für den Blutdruckhaushalt wichtig ist, sowie Vitamin C, das unser Immunsystem stärkt – besonders in der kalten Jahreszeit ein echter Bonus.
Und das Beste: Mit rund 63 Kalorien pro 100 Gramm zählt der Hokkaido-Kürbis zu den kalorienarmen Gemüsesorten. Ideal also für alle, die sich bewusst und gesund ernähren möchten.
Die Zubereitung des Hokkaido-Kürbis ist denkbar einfach. Da die Schale mitgegessen werden kann, spart man sich das aufwändige Schälen, wie es bei anderen Kürbissorten nötig ist. Einfach gründlich waschen, halbieren, entkernen – und je nach Rezept in Spalten oder Würfel schneiden.
Ob gekocht, gebacken, gedünstet oder püriert – der Kürbis passt sich jeder Zubereitungsart an. Besonders beliebt sind:
Kürbissuppe mit Kokosmilch & Ingwer
Hokkaido-Pommes aus dem Ofen
Gefüllter Kürbis mit Quinoa und Feta
Kürbisbrot oder -muffins
Risotto mit Kürbis und Salbei
Tipp: Kombiniert mit Gewürzen wie Zimt, Muskat, Chili oder Curry entstehen ganz neue Geschmackswelten – herzhaft, süß oder exotisch.
Diese Suppe ist der absolute Herbstklassiker. Der leicht süße Kürbis harmoniert perfekt mit der Schärfe des Ingwers und der Cremigkeit von Kokosmilch.
Zutaten:
1 kleiner Hokkaido-Kürbis
1 Zwiebel
1 Stück Ingwer (ca. 3 cm)
1 Dose Kokosmilch
500 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, Chili, Kurkuma
Zubereitung:
Kürbis waschen, halbieren, entkernen und würfeln. Zwiebeln und Ingwer anbraten, Kürbis dazugeben, mit Brühe ablöschen. 15 Minuten köcheln lassen, Kokosmilch zugeben und pürieren. Abschmecken – fertig.
Einfach, schnell und unglaublich aromatisch. Perfekt als Beilage oder leichtes Hauptgericht.
Zutaten:
1 Hokkaido-Kürbis
Olivenöl
Rosmarin (frisch oder getrocknet)
100g Feta
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Kürbis in Spalten schneiden, mit Öl und Gewürzen marinieren, auf ein Blech geben und bei 200 °C ca. 25 Minuten backen. Feta darüberbröseln und nochmals 5 Minuten überbacken.
Ein reifer Hokkaido-Kürbis hat eine kräftige orange Farbe und gibt bei leichtem Druck kaum nach. Die Schale sollte unbeschädigt sein und der Stiel holzig-trocken – das sind Zeichen für Frische.
Zur Lagerung empfiehlt sich ein kühler, trockener Ort (z. B. Keller oder Speisekammer). Dort hält er sich problemlos mehrere Wochen bis Monate. Bereits angeschnittener Kürbis sollte in Frischhaltefolie gewickelt und im Kühlschrank gelagert werden – dort ist er 3–5 Tage haltbar.
Auch Einfrieren ist möglich: Einfach roh würfeln oder gekocht pürieren und portionsweise einfrieren. So lässt sich der Hokkaido das ganze Jahr über genießen.
Der Anbau von Hokkaido-Kürbis ist vergleichsweise einfach – auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon. Die Pflanze liebt sonnige Plätze, nährstoffreiche Böden und regelmäßige Wassergaben.
Da der Kürbis keine langen Transportwege benötigt und in Mitteleuropa gut gedeiht, gilt er als relativ nachhaltiges Lebensmittel. Wer saisonal einkauft, reduziert CO₂-Emissionen und unterstützt lokale Betriebe.
Ja, absolut! Die Schale wird beim Kochen weich und ist nicht nur essbar, sondern liefert auch Ballaststoffe.
Unangetastet und kühl gelagert hält er bis zu 3 Monate. Angeschnitten gehört er in den Kühlschrank.
Hervorragend harmoniert er mit Ingwer, Curry, Kokosmilch, Zimt, Muskatnuss, Feta, Salbei oder Walnüssen.
In kleinen Mengen ja, z. B. fein geraspelt im Salat. Geschmacklich ist er gegart jedoch deutlich aromatischer.
Auf jeden Fall – kalorienarm, ballaststoffreich und sättigend. Ideal für gesunde Ernährung und Diäten.
An seiner satten orangen Farbe, einem harten Stiel und hohlem Klang beim Klopfen.
Der Hokkaido-Kürbis ist weit mehr als nur ein saisonales Trendgemüse. Er vereint gesundheitliche Vorteile mit kulinarischer Vielfalt und ist dabei so pflegeleicht in der Zubereitung wie kaum ein anderes Gemüse. Von Suppe bis Ofengericht, von herzhaft bis süß – die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.
Sein nussig-süßes Aroma, die essbare Schale und die unkomplizierte Handhabung machen ihn zum idealen Begleiter durch den Herbst und Winter. Wer also saisonal, nachhaltig und gesund kochen möchte, kommt am Hokkaido-Kürbis nicht vorbei.
Ob auf dem Wochenmarkt, im Supermarkt oder aus eigenem Anbau – dieser Kürbis ist und bleibt ein kulinarischer Goldschatz. Jetzt ist genau die richtige Zeit, ihn in die Küche zu holen.
Andreas Kirchner ist Autor und Herausgeber von Kürbiswelt. Mit Leidenschaft für Garten, Küche und Kreativität teilt er sein Wissen rund um den Kürbis – von Anbau und Sorten über leckere Rezepte bis hin zu Deko- und Bastelideen. Sein Ziel: Leserinnen und Lesern die Vielseitigkeit des Kürbisses näherzubringen und Inspiration für Alltag und Feste zu bieten.
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